Der Begriff Demisexualität ist den meisten vermutlich bekannt – er bezeichnet Personen, die sexuelle Anziehung erst nach dem Aufbauen einer emotionalen Beziehung zum Gegenüber empfinden können (auch genannt: sekundäre sexuelle Anziehung). Auf dem Spektrum liegt Demisexualität somit zwischen Asexualität und Allosexualität.
Konträr zur sekundären sexuellen Anziehung liegt die sogenannte primäre sexuelle Anziehung, welche (bei allosexuellen* Personen) oft schon beim ersten Eindruck einer Person entstehen kann und durch direkt wahrnehmbare Merkmale wie Aussehen, Geruch oder Stimme ausgelöst wird.
Demisexualität sagt nichts über das Geschlecht des Gegenübers aus, weshalb sich demisexuelle Menschen auch mit einer anderen sexuellen Orientierung identifizieren können. Eine Person kann also gleichzeitig sowohl demisexuell und bisexuell sein. Das Wort “demi” lässt sich übrigens aus dem Französischen ableiten und bedeutet “halb”.
Demiboy/Demigirl
Ein Demigirl definiert sich teils als Frau, teils außerhalb der Geschlechterbinarität. Eine Person, die sich als Demigirl bezeichnet, fühlt sich also teilweise oder nur bedingt als Frau, und (nicht zwingend) zusätzlich als, zum Beispiel, agender oder genderqueer.
Äquivalent dazu gibt es auch Demiboys oder Demiguys, die sich nicht vollständig dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen.
Demigender
Demigender ist der Oberbegriff für Menschen, die sich nur teilweise mit einem Geschlecht identifizieren können und beinhaltet neben Demigirl/Demiboy auch noch 3 weitere Begriffe:
- Deminonbinary: Eine Person definiert sich nur teilweise als nonbinary
- Demifluid: Eine Person mit teilweise konstantem, teilweise genderfluidem Geschlecht.
- Demiflux: Ähnlich wie demifluid, jedoch unterscheidet sich demiflux dadurch, dass sich die Intensität des Geschlechts ändert.
*Allosexualität bezeichnet Menschen, die sich zu anderen Personen sexuell hingezogen fühlen – im Gegensatz zur Asexualität.
Titelbild: Demisexuelle Flagge
hat ursprünglich Mikrobiologie studiert, aber nach dem Abschluss beschlossen, freier und kreativer zu arbeiten und ist so übers Social Media Marketing irgendwie beim UX/UI Design gelandet. Wenn nicht gerade eine Pandemie die Welt im Griff hat, liebt sie es zu reisen. Ansonsten findet man sie in ihrer Freizeit wahrscheinlich in einem Tanzstudio. Momentan arbeitet sie am Institut der Quantenphysik in Wien als Mädchen für alles, wenn es um Grafiksachen geht.