Luca Cantarelli lebt und arbeitet in Mailand und hat einen besonderen Bezug zur Modewelt. Er ist kreativ und schreibt großartige Artikel für bekannte Mode- und Lifestylemagazine.
In Sardinien aufgewachsen, studierte er zuerst Rechtswissenschaften und entdeckte in dieser Zeit seine Vorliebe für Design und Malerei und fand sofort seine eigene Ausdruckssprache, die von der Welt der Comics und Jugendsubkulturen beeinflusst war. Das führte ihn zu einem Modedesign Studium und er begann 2012 in der Modebranche zu arbeiten, wo er in einer der Marken im Mailänder Modenschaukalender groß wurde. Auch bei der Neugestaltung einer Mailänder Schmuckmarke hat er mitgewirkt.
Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde ihm klar, dass es Zeit war, nicht nur an Projekten mitzuarbeiten, sondern etwas komplett eigenständiges zu kreieren. So entstand eine einzigartige Schmuckkollektion, die traditionelle Handwerkskunst mit offensichtlichen Einflüssen von Streetstyle und zeitgenössischer Sportswear verbindet.
Der unkonventionelle Weg spiegelt sich in einem bahnbrechenden Design wieder, das sich durch seine authentische Originalität auszeichnet und das handwerkliche Know-how handgefertigter Schmuckstücke in eine Ästhetik übersetzt, die den Geschmack neuer Generationen trifft.
Wie bist du auf das Thema Schmuck gekommen?
Luca Cantarelli: Die Idee, eine eigene Marke zu haben, entstand aus dem Bedürfnis heraus, ein Projekt aufzubauen, das frei von Zwängen ist und einzig und allein auf dem basiert, was mir gefällt und zu hundert Prozent meine Persönlichkeit widerspiegelt. Ich habe immer für andere gearbeitet, und das kann oft ziemlich frustrierend sein. Meine Marke ist eine Art Revanche, eine zweite Runde… daher der Name dieser ersten Kollektion: 2nd round.
Edler Schmuck und wilde Fetische: eine ungewöhnliche Kombination. Wie kam es zu diesem Kontrast für dich?
Meine Persönlichkeit besteht aus Gegensätzlichkeiten und starken Kontrasten. Als Skorpion spiele ich gerne mit dieser Gefühlswelt und mache diese in manchen Fällen noch offensichtlicher, zum Protagonisten. Ich glaube auch, dass es interessant sein kann, den formalen und seriösen Aspekt von Schmuck, der meiner Meinung nach oft langweilig ist, mit dem intimen und komplexeren Aspekt des Fetischs zu verbinden. Alles mit Anmut und Feingefühl.
Mein Fetischleben ist ein privater Teil von mir, den ich mit viel Ruhe und Neugierde lebe. Ich glaube, dass jeder Mensch Fantasien, Vorlieben und geheime Träume hat. Oft wird aus Unwissenheit nicht darüber geredet, es sind einfach Geschmäcker und die Welt ist wunderbar, weil sie auch in diesen Dingen vielfältig ist.
Was sind die Reaktionen der klassischen Modewelt?
Bisher waren die Reaktionen wirklich gut, aber es ist noch zu früh, die DNA der Marke muss noch bekannter werden, damit sie verstanden wird. Auf jeden Fall habe ich keine Angst vor klassischer Mode, ich denke, es gibt Platz für alle.
Wie kommst du auf die Konzepte für große Fotoshootings?
Ich verfolge persönlich alle Inhalte in den sozialen Medien und könnte es niemand anderem überlassen. Im Allgemeinen spreche ich über Dinge, über die ich mehr als genug weiß, deshalb halte ich mich für glaubwürdig.
Meine Konzepte sind nicht einfach nur Trends und ich folge keiner bloßen Modeströmung. Alles, was man sieht und was ich präsentiere, entspringt direkt meinen Leidenschaften. Das ist in dieser Anfangsphase meiner Marke von grundlegender Bedeutung, denn es geht darum, eine präzise und echte Ästhetik zu schaffen – die nur ich vermitteln kann.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich arbeite hart an weiteren Kollaborationen und auch an einer neuen Kollektion. Mein Ziel ist es, die Marke weiter ausbauen und bekannter zu machen.
Titelbild: © Mike P. Baker
lebt, arbeitet und studiert in Graz. Er reist gerne mit dem Zug durch ganz Österreich und liebt Urban Exploration. Am liebsten kocht er zuhause Köttbullar und Pasta. Viel seiner Zeit fließt in ehrenamtliche Projekte bei der öh joanneum und bei den RosaLila PantherInnen. Er plant Veranstaltungen und gestaltet visuelle Kommunikationsmittel und Webseiten. Er sieht sich als Generalist und kennt sich in vielen Bereichen der Gestaltung aus. Deshalb ist ihm ein facettenreiches Arbeitsumfeld wichtig. Auf den ersten Blick wirkt er of zurückhaltend, sanftmütig und nett, wer ihn jedoch besser kennt, weiß, dass er auch ordentlich auf den Tisch hauen kann.