Martin J. Gössl, Dozent am Institut für Soziale Arbeit der FH Joanneum in Graz, nähert sich in seinem neuesten Buch Unbehaglich Queer zeitgenössischen Widersprüchen und Herausforderungen queerer Lebensweisen an.
Autor*in: Eike Wittrock

ist als Theaterwissenschaftler am Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz angestellt und beschäftigt sich dort – neben Gleichstellungsarbeit – mit verschiedenen Aspekten queerer Theatergeschichte, wie dem schwulen Theater der 1970er Jahre und der Geschichte der Travestie. Pandemiebedingt konnte er sich bisher nur teilweise in Österreich einleben, er hat derzeit auch noch einen (recht großen) Koffer in Berlin. Berufsbedingt verbringt er eigentlich viel Zeit im Theater, liest sonst aber auch gern und möchte insgesamt mehr töpfern.
How to be brave on your own?
Als globale Vernetzung mit einer (virtuellen) Community noch keine Option war, blickten Queers oft in die Vergangenheit, um mit Gleichgesinnten in eine (imaginäre) Gemeinschaft über die Zeiten hinweg einzutreten und sich in Figuren vergangener Zeiten widerzuspiegeln.
Que(e)r durch München
In unserer Reihe „Que(e)r durch die Stadt“ präsentieren wir dir vielversprechende und interessante LGTBIQ-Spots in verschiedenen Städten. Dieses Mal ging unsere Reise zusammen mit Eike Wittrock durch München: Münchens große queere Zeit, mit einer weit über die Isar-Metropole hinaus strahlenden, schillernden queeren Subkultur, ist wohl längst vorbei.
Theater mit Sternchen
Als schwuler Teenager war das Theater für mich ein Zufluchtsort, der das Versprechen einer anderen Welt barg. Es war ein Ort der Verstellung, Kostümierung und lustvollem Spiel – alles was ich mir als kleiner Queer vom Leben erhoffte. Umso enttäuschter war ich, als ich später das Theater zum Beruf machte und merkte wie unschwul (und unlesbisch) das alles aus der Innenperspektive auf einmal war.
Tip the ivy!
Colin Self und ich sind in seiner Wohnung in der Karl-Marx-Allee in Berlin zur Suppe verabredet. Wir essen mit spektakulärem Ausblick auf die DDR-Prachtbauten im stalinistisch-neoklassizistischen Stil, und unterbrechen unser Interview mehrfach um historische Travestie-Aufnahmen auf Youtube zu schauen und Campari Spritz nachzufüllen.
Ein ganz normales Trans*Leben
Mit Nora Eckerts Wie alle, nur anders ist nun eine Autobiografie erschienen, die jüngere trans*-Biografien wie Jayrôme C. Robinets Mein Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund oder Linus Gieses Ich bin Linus um die wichtige Perspektive einer älteren Generation ergänzt.