Der 1948 in einem rumänischen Dorf geborene Ioan Sbârciu ist heute einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler des Landes. Er studierte an der Akademie der Schönen Künste in Cluj.
Der Maler stellte nicht nur in seinem Heimatland, sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern aus, wie auch in den USA und in Japan. Ioan Sbârciu bekleidete jahrzehntelang hohe Funktionen an der Universität für Kunst und Design in Cluj-Napoca, unter anderem als Leiter der Abteilung für Malerei und als Rektor.
Am Ende übrigens auch als Ehrenpräsident des Senates der Universität. Seine Lehrtätigkeit sowie sein unverwechselbarer Malstil prägten Generationen von jungen Kunststudent:innen, unter anderem Adrian Ghenie, Victor Man, Serban Savu und Mircea Suciu.
Ioan sagt über sich und seine Arbeit: „Das Wichtigste nach der Gesundheit ist die Liebe. Ich möchte diese Botschaft der Liebe durch meine Arbeit vermitteln. Selbst eine Geste der Hingabe ist eine große Tugend, die Tugend der Großzügigkeit. Mit kleinen Gesten wie dieser unterstreichen wir diese Qualität der Liebe. Ich denke, ich möchte dies vor allem durch die Welt der Farben, der Gesten, durch die Atmosphäre und einen Zustand der Anmut vermitteln, in dem der Künstler innehält und das Werk als beendet betrachtet, nicht mehr daran arbeitet. In dem Moment, in dem ich arbeite, bin ich mit Liebe aufgeladen, also muss sie auf die eine oder andere Weise noch durchscheinen.“
Ioan Sbârciu reizt das Medium der Malerei aus: Er malt auf verschiedenen Materialien und mischt oft Ölfarbe mit so alltäglichen, unerwarteten und sinnlichen Materialien wie Sand und Asche, oder klebt ein im Licht reflektierendes Stanniolpapier auf. Es ist die neugierige Herangehensweise eines Zauberlehrlings, die seine geheimnisvollen, romantischen Gemälde entstehen lassen. Viele Gemälde von Ioan Sbârciu wirken kraftvoll monumental, besitzen eine dramatische Dimension, und offenbaren im Detail dennoch eine überraschende Feinheit.
Aus der Distanz betrachten wir den gesamten Makrokosmos, Ioan Sbârcius Bildgewalt als Ganzes und in der Nahsicht offenbart sich ein eigener Mikrokosmos: Jeder Ausschnitt ist ein Bild für sich. Die Feinheiten seiner chromatischen Gegenüberstellungen führen zu einem kraftvollen und immer ästhetischen Gesamteindruck, der aus der Spannung heraus entsteht.
Titelbild: Der Künstler neben einem seiner Werke | © Eva da Silva
sammelt seit seinem 20. Lebensjahr Kunstwerke. Seine Leidenschaft gilt großen und kleinen Originalgemälden. Der Vorteil an einer Kunstsammlung ist ja, dass man so viele Werke besitzen kann, wie man möchte. Seit einigen Jahren ist Bernhard Mitglied im Verein „Atelier an der Donau“, der sich in der Kunstwelt einen Namen gemacht hat mit der Veranstaltung von Künstlersymposien. 2020 hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und das Unternehmen Artosphäre gegründet. Für Querformat verfasst er die Kunstkolumne.