Affenpocken Impfung

Am 19. September startete Wien die Affenpocken-Schutzimpfung und war somit eines der letzten Bundesländer in Österreich. Es können täglich nur 18 Personen geimpft werden, da die Impfungen mit ausführlichen Aufklärungsgesprächen zum individuellen Risikoprofil verbunden sind. Vier Wochen später gibt es dann die nötige Zweitimpfung.

Neuer Impfstoff kommt nur langsam nach Österreich, in diesem Jahr stehen dem Land circa 4.500 Dosen zur Verfügung. Davon darf aber nur ein Drittel als Schutzimpfung verwendet werden. Weiterer Impfstoff soll erst nächstes Jahr zur Verfügung stehen.

Aber wer ist eigentlich vom Risiko einer Ansteckung betroffen? Überwiegend betrifft es Gesundheits- und Laborpersonal mit direktem Viruskontakt und Personen über 18 Jahren mit wechselnden Sexualpartnern: Besonders Männer, die Sex mit anderen Männern haben und vor allem die Geburtsjahrgänge nach 1980. Denn zu diesem Zeitpunkt war die Pockenimpfung, welche auch bei Affenpocken hilft, nicht mehr verpflichtend.

Impfstoff in Österreich Mangelware

Die Impftermine sind heiß begehrt und oft schon nach Minuten ausgebucht. Denn Österreich verfügt nur über eine begrenzte Menge des Impfstoffes, die es aus dem EU-Kontingent erhalten hat. Anders als beispielsweise in Deutschland wurden keine zusätzlichen Dosen auf dem freien Markt beschafft. Zusätzlich sind davon auch noch zwei Drittel für jene reserviert, die nachgewiesenermaßen Kontakt zu einer infizierten Person hatten. 

„Das ist dann sozusagen erst mit der Feuerwehr kommen, wenn es brennt.Sinnvoller wäre es, sie als Schutzimpfung zu verwenden und nicht erst nach einem Kontakt“, beschwert sich Wiener Allgemeinmediziner Horst Schalk, der in seiner Praxis fast jeden zweiten Affenpocken-Fall in Österreich behandelt. Mit einer Impfdosis können fünf Menschen intradermal geimpft werden. Das bedeutet, dass die Haut bei der Impfung nicht durchstochen wird, sondern das Medikament in die Haut selbst eingebracht wird. Für einen vollständigen Impfschutz braucht es aber zwei Impfungen. 

Entspannen könnte sich die Situation erst nächstes Jahr: Denn bis dahin soll die neue Lieferung des von der EU bestellten Impfstoffs gegen Affenpocken kommen.

Aktuelle Zahlen

Wien ist das Bundesland, das vom Ausbruch der Affenpocken am schwersten betroffen ist. Von den 313 Fällen, die im September gemeldet wurden, waren 226 in Wien registriert. Davon sind elf Fälle noch aktiv und 215 bereits genesen.

Bis Ende Oktober sollen 1.900 Menschen gegen Affenpocken geimpft sein. Eine Impfung für die breite Masse ist nicht vorgesehen.

Impfen in Graz

Im Gegensatz zu Wien gibt es in der Steiermark kein Impfportal, bei dem man sich anmelden kann. Wer eine kostenlose Affenpocken-Impfung haben möchte, soll eine E-Mail mit Namen, Telefonnummer und Sozialversicherungsnummer an impfstelle@stmk.gv.at schreiben. 

Titelbild: Symbolbild | © CDC on unsplash.com