Affenpocken haben in den letzten Wochen und Monaten für einen medialen Aufschrei gesorgt – ein weiteres Virus, das uns beschäftigt. Vor allem aber wird er mit schwulen und bisexuellen Männern in Verbindung gesetzt, wodurch sich unter anderem die Diskriminierung von queeren Personen verstärkt hat. Was steckt dahinter? Wir haben die wichtigsten Fragen für euch beantwortet.
Was sind Affenpocken eigentlich?
Affenpocken sind eine Viruserkrankung, die durch das Orthopoxvirus ausgelöst wird. Eine Übertragung auf den Menschen galt bisher als ungewöhnlich. In den Gebieten, in denen das Virus dominant ist, ist es vor allem bei Nagetieren verbreitet – Affen gelten, wie der Mensch, als sogenannte Fehlwirte.
Wie werden Affenpocken übertragen?
Grundsätzlich werden Affenpocken durch engen Körperkontakt übertragen. Direkter Kontakt zum Ausschlag, zu Körperflüssigkeiten oder den Schleimhäuten einer infizierten Person, führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Ansteckung. Somit stecken sich vor allem Personen an, die mit Betroffenen intim waren. Auch der Kontakt zu kontaminierten Objekten kann zu einer Erkrankung führen.
Wie lange kann ich andere anstecken?
Sobald man erste Krankheitszeichen bemerkt, gilt man als ansteckend – und zwar so lange, bis alle Krusten abgeheilt und abgefallen sind. Das kann bis zu einem Monat dauern. Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbrechen der Krankheit – dauert in der Regel zwischen sechs und dreizehn Tagen. Während dieser Zeit ist man noch nicht ansteckend.
Mit welchen Symptomen muss ich bei einer Ansteckung rechnen?
Affenpocken sind zu Beginn leider schwer als solche zu erkennen. So erlebt man als infizierte Person zuerst typische Grippe-Symptome, wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber. Erst nach ein bis drei Tagen kommt es zum Ausschlag, der sich zuerst in Flecken, dann Bläschen, Pusteln und letztendlich Krusten äußert.
Warum werden Affenpocken mit der LGTBIQ-Community assoziiert?
Das Affenpocken-Virus trat vermehrt unter schwulen Männern auf und aus diesem Grund wurde sogleich eine Verknüpfung mit Homosexualität hergestellt, ähnlich wie bei HIV. So appellierte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation sogar an schwule und bisexuelle Männer, weniger Sex mit wechselnden Partnern zu haben, um die Ausbreitung einzuschränken.
Nur schwule und bisexuelle Männer vor Sex mit wechselnden Partnern zu warnen, ist aber falsch – denn ein Virus kennt keine sexuelle Orientierung. Tatsächlich sollte jede:r in dieser Hinsicht auf sich achten, solange die Affenpocken grassieren.
Titelbild: Symbolbild eines Virus | © Fusion Medical Animation on unsplash.com
studiert im ersten Semester Sprachwissenschaften an der Universität Graz. Ob fiebrig vor sich hinschreibend im Park, in ein Buch vertieft in der Straßenbahn sitzend oder gedankenverloren durch die Stadt spazierend – egal, wie man sie antrifft, es kommt selten vor, dass einem dabei nicht auch der Geruch ihrer stets gefüllten Kaffee-Flasche entgegen weht. Wenn sie einmal nicht lernt oder Aufzeichnungen von Vorlesungen ansieht, geht sie auch gerne ihrer Leidenschaft für Musik nach – mal singend, mal wild und gut gelaunt durch die Wohnung tanzend.