Eine Hassrede an das Patriarchat

Der nicht-fiktionale Roman „Bock“, geschrieben von Katja Lewina, erschien im August 2021 im Dumont Verlag. Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Buch mit den Themen Männern, Sex und warum das Patriarchat nicht nur für Frauen gefährlich sein kann. 

„Bock“ begleitet den Cis-Mann vom Baby und traditionellen Geschlechternormen bis hin zum Opa im Altersheim mit Sexualassistenz. Da sich Lewina nicht selbst als Mann identifiziert, hat sie für ihr Buch einige Männer interviewt und ihre Meinungen und Geschichten niedergeschrieben. Während man den Roman liest, merkt man, wie die Autorin durch ihre Interviews neue Erkenntnisse gewinnt und einiges dazulernt. Besonders interessant waren die Kapitel über Homosexualität. Manche Männer haben gar richtige Angst, als „zu weiblich“ angesehen zu werden und sehen sich dadurch in ihrer Männlichkeit verletzt. Es ist also kein Wunder, dass sich diese Angst von Menschen, die sich in dieser Thematik nicht weiterbilden, in Homophobie umschlägt. 

Bevor ich das Buch zu lesen begann, hatte ich ehrlich gesagt die Befürchtung, dass die Autorin in ihrem Buch den Leser*innen erläutern möchte, dass es Männer in unserer Gesellschaft genauso hart haben wie Frauen. Ich wurde zum Glück vom Gegenteil überrascht. Lewina bleibt sich als Feministin treu und verharmlost nichts. Sie stellt in ihrer klaren und direkten Ausdrucksweise fest, dass das Patriarchat sowohl Frauen als auch Männern schaden kann. Das Buch zeigt auf, dass solch ein System endgültig zerstört werden sollte und Stereotype ein Ding der Vergangenheit bleiben müssen. 

Titelbild: Buchcover

Buchtitel: Bock – Männer und Sex

Autorin: Katja Lewina

Erscheinung: August 2021

Verlag: Dumont 

€ 20,95